Ein Hauch Abenteuer – Freie Trauung bei Regen
Veröffentlicht von Volker Dymel in Freie Trauung, Trauredner · Sonntag 08 Jun 2025 · 2:30
Tags: Freie, Trauung, Hamburg, Trauredner, Hochzeit, bei, Regen, Elsa, Brandström, Haus
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Die Kulisse: Das Elsa-Brandström-Haus in Hamburg-Blankenese. Eine traumhafte weiße Villa mit einem majestätischen Blick über die Elbe – ein Ort wie gemalt für eine freie Trauung. Das Brautpaar hatte sich für die große Wiese vor dem Haus mit Blick auf die Elbe entschieden. Aber das Wetter war unbeständig und die Wetter-App, die wir im Auge behielten, versprach nichts Gutes. In Absprache mit dem Orga-Team haben wir entschieden, die Gäste auf die überdachte Terrasse zu setzen - für den Fall der Fälle.
Die Elbe glitzerte in der Ferne, die Gäste saßen gut überdacht, das Brautpaar und ich standen unter freiem Himmel. Die Trauung begann mit einer humorvollen, lockeren Lovestory.
Und dann kam er: der Regen. Und nicht irgendein Niesel – zehn Minuten Starkregen mit Wind, als hätte sich der Himmel spontan an ein norddeutsches Drama erinnert.
Ich hielt die Rede dennoch weiter. Das Brautpaar rückte unter die Überdachung. Nach der Lovestory folgt mein Song "Can you feel the love tonight" . Ich fühlte, wie mein Rücken zunehmend durchnässt wurde. Meine Jacket war durch, das Hemd klebte, der Regen verwischte den Text auf meinem IPad, und ich musste gegen die Böen ansingen. Zum Glück hatte ich Technik und Mikros dabei. Denn genau dafür bin ich da: um diesen Moment für das Paar zu halten, koste es, was es wolle.
Kurzerhand rückten wir näher zusammen. Das Brautpaar wurde mit einem Schirm vor dem Regen geschützt. Es wurde improvisiert, gelacht, gestaunt und einfach weiter gemacht.
Doch der Regen hatte nicht nur meinen Rücken im Visier. Zum Schluss fiel auch noch die Soundanlage aus – die Technik hatte zu viel Wasser geschluckt und kapitulierte. Mikrofon tot, Boxen still, der Abschlusssong von U2 "Beautiful day" erklang nur leise von meinem IPad. Aber wisst ihr was? Niemand ließ sich davon die Laune verderben.
Diese zehn wilden Minuten machten aus einer schönen Hochzeit eine tief berührende, echte Erfahrung.
Denn sie zeigten, worum es wirklich geht: Gemeinsam durch Wind und Wetter. Zusammenhalten, auch wenn der Plan A wortwörtlich ins Wasser fällt. Und trotzdem – oder gerade deswegen – das Herz weit offen zu halten für das, was dieser Moment bringt.
Zum Schluss der Trauung klarte es wieder auf, die Sonne blinzelte durch die Wolken, und der anschließende Sektempfang konnte bei Sonnenschein weitergehen. Die Gäste strahlten, das Brautpaar sowieso, und die Erinnerungen an diese „etwas andere“ freie Trauung sind heute wertvoller als jede minutiös geplante Perfektion.
Fazit: Ein Plan B ist immer gut. Aber ein offenes Herz, eine Prise Humor – und Menschen, die zusammenhalten – sind noch viel wichtiger. Aber ... trotzdem sollte man einen Plan B bereit halten, dann warm und trocken kann es auch romantisch sein :-).